Gewohnheitstiere im Autopilot
Wenn es wirklich so leicht sein soll, achtsam zu sein, stellt sich die Frage, warum wir es nicht viel öfter achtsam sind. Die Antwort: Wir sind Gewohnheitstiere und lassen uns von unseren Mustern leiten. Dadurch verbringen wir einen großen Teil des Tages im Modus des "Autopiloten". Selten handeln wir voll bewusst und das ist manchmal sehr sinnvoll. So musst du nicht nachdenken, wie Zähneputzen eigentlich geht oder ob du an der Ampel bremsen musst und den Weg zur Arbeit findest du ebenfalls im Autopilotmodus. Wenn es jedoch um Lebendigkeit geht, solltest du die Fernbedienung besser öfter ausschalten. Dabei kannst du deine Achtsamkeit genauso wie deine Muskeln trainieren. Die folgenden Übungen und Techniken helfen dir dabei:
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Lauschen
Was hörst du jetzt gerade? Schließe die Augen und halte kurz inne. Öffne deine Ohren für alle Geräusche, die du wahrnehmen kannst. Die Geräusche der Stadt, Vögelzwitschern, im Haus, deine Atmung. Denke nicht darüber nach, woher die Geräusche stammen und bewerte auch nicht – tauche vielmehr tief ein: die Musik in der Nachbarwohnung, der Rasenmäher, das Rauschen des Verkehrs, das Bellen eines Hundes, Lachen, Stimmen, das Geräusch des eigenen Atems.
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Den Himmel sehen
Oft verbringen wir den ganzen Tag, ohne auch nur einmal bewusst in den Himmel zu schauen. So verlieren wir schnell den Kontakt zur Natur und wissen gar nicht so genau, wie das Wetter gerade ist. Nimm dir mehrmals am Tag eine Minute Zeit, um in den Himmel zu schauen.Welche Farbe hat er? Kannst du die Sonne oder den Mond sehen? Gibt es Wolken und wie sind sie beschaffen? Siehst du Vögel oder ein Flugzeug? Schau genau hin.
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Alltägliche Tätigkeiten
Zähneputzen, Geschirrspülen, Sichanziehen – all diese Tätigkeiten eignen sich gut, um Achtsamkeit zu üben. Und das gilt auch für das Radfahren. Achte auf deine Körperhaltung, spüre den Sattel am Gesäß und deine Hände am Lenker. Achte auf deinem Atem und wie du in die Pedale trittst. Bringe die Aufmerksamkeit auf die Geräusche um dich herum und den Fahrtwind in deinem Gesicht. Und beobachte auch, wann und wohin deine Gedanken abschweifen.