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Gute Gewohnheiten entwickeln

Gewohnheiten sind wie kleine Haustiere, die dich auf deinem Weg begleiten. Die Tiere, die du gut fütterst, die du hegst und pflegst, werden immer grösser.

Wenn du die Angst fütterst, wird sie viel Raum in deinem Leben einnehmen. Wenn du das Rauchen oder das Biertrinken fütterst, dann wird dieses Haustier immer größer und hungriger. Jedes Mal, wenn du einer Gewohnheit nachgehst, fütterst du sie und das Haustier, es wird größer und hungriger. Diese "Tiere" werden dir irgendwann auf der Nase herumtanzen oder gar dein Leben dominieren. Mit jeder Handlung stimmst du darüber ab, welche Art Mensch du werden willst.

Also überlege dir gut, welchen Gewohnheiten du Nahrung geben und welche du am besten sein lassen lässt. Das Futter ist die Aufmerksamkeit und die Energie für das, was dir wirklich am Herzen liegt. In diesem Schritt geht es um das Aufbauen von Routine. Es geht um das Füttern der richtigen Haustiere.

 

Aus meiner Coaching-Praxis:

Philip bemerkte eines Tages, dass ihn das ewige Herumgammeln und Videospielen nicht befriedigte. Sein Ziel war, sein Studium bestmöglich abzuschließen und gut ins Berufsleben zu starten. Die konkreten Schritte hierfür waren: Regelmäßig zu lernen, nicht mal ganz viel und dann wieder ganz lange gar nicht. Als wir gemeinsam die Schritte erarbeiteten, sagte er: „Ich werde mir in den nächsten Tagen einen Plan machen und meine Lerneinheiten festschreiben, nicht Zuviel, aber auch nicht Zuwenig. Ich werde mir Zwischenziele für die Woche setzen und die Artikel und Lehrbücher für diese Woche in der Mitte des Schreibtisches bereitlegen. Für die Tage, an denen ich den Wecker ausstelle und verschlafe, habe ich eine Mitbewohnerin gebeten, bei mir um 9 Uhr zu klopfen. Sie unterstützt mich an den schwierigen Tagen, in die Gänge zu kommen.“

Damit will ich sagen: Wer konkret plant, wann und wo die neue Gewohnheit durchgeführt wird, setzt sie eher um. Viele Menschen wollen Gewohnheiten ändern, ohne diese grundlegenden Einzelheiten zu ermitteln. Wir nehmen uns vor, ich werde mich gesünder ernähren, oder ich werde mehr lernen, ohne festzulegen, wann und wo diese Gewohnheiten stattfinden soll.

Beispiel:


•    Meditieren.
Ich werde um 07:00 Uhr morgens in meiner Küche zehn Minuten lang meditieren.

•    Lernen.
Ich werde um 06:00 Uhr abends in meinem Zimmer 20 Minuten lang Polnisch lernen.

•    Trainieren.
Ich werde um 05:00 Uhr nachmittags in meinem Fitnessstudio eine Stunde lang trainieren.

•    Partnerschaft.
Ich werde meinem Partner oder meiner Partnerin um 07:15 Uhr morgens in der Küche eine Tasse Kaffee kochen.

Formel: In den nächsten Wochen werde ich am (Tag) um (Uhrzeit) in (Ort) mindestens (Dauer) lang (neue Gewohnheit).

Sei so konkret wie möglich, denn wer konkret plant, wann und wo die neue Gewohnheit durchgeführt wird, setzt sie eher um.

 

Michael Weiger

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